Krypto-Crash

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Krypto Crash – Was ist los?

  • Krypto-Crashes passieren oft als Reaktionen auf einschneidende Ereignisse und als Folge von Marktmechanismen.
  • Die großen Crashes sind Folge von Blasen und können regulierend wirken.
  • Krypto-Crashes sind kaum bis gar nicht vorhersehbar.
  • In den größten Crashes kam es zu Wertverlusten von über 80 Prozent.

Liste der größten Krypto-Crashes

April – Mai 2021 – Elon Musk Crash
Nachdem Elon Musk in der vorangegangen Monaten durch wiederkehrende Bitcoin und Dogecoin Lobpreisungen die Krypto Kurse angeheizt hatte, verkündet Tesla nun keine Bitcoin mehr für den Kauf ihrer Autos mehr zu akzeptieren. Auf Twitter rügt Elon Musk den CO2 Fußabdruck von Bitcoin. Der Markt crashed in den Folgewochen um bis zu 50%.

März 2020 – Corona Crash
Wie auch die Aktienmärkte erlebt die Kryptobranche in den unsicheren Zeiten nach dem Corona Ausbruch und dem ersten Lockdown einen brutalen Crash mit Verlusten über 60%

Krypto Crash 2018 – die erste große Krypto Blase platzt
Während es in den Jahren davor größtenteils Bitcoin Crashes waren, gibt es Anfang 2018 den ersten großen Krypto Crash der in einem zwei Jahre andauernden Bärenmarkt mündet. Die Kurse waren nach einem unglaublichen Run in 2017 völlig überhitzt. Insofern gab es keinen besonderen Anlass darüber hinaus für diesen Crash.

Was ist ein Krypto-Crash?

“Bitcoin ist innerhalb eines Tages um 30 % gefallen!” 

Wenn Kryptowährungen crashen, lauten die Überschriften in den einschlägigen Publikationen und Medien derlei. Der Schockwirkung kann man sich kaum entziehen. Wer auch nur einen Teil des eigenen Vermögens in Kryptowährungen investiert, wird bei dieser Information Verlustängste spüren.

Dass Assets stark an Wert verlieren, ist den Kryptowährungen aber nicht eigen. Auch Aktien, Anleihen, Derivate oder Rohstoffe können stark schwanken. Sie sind als volatile Anlagen darauf ausgelegt, große Gewinne zu erzielen – gleichzeitig aber ein hohes Verlustrisiko zu bergen.

Kryptowährungen besitzen per se eine starke Volatilität. Der besagte Bitcoin ist eines der besten Beispiele. In den letzten Jahren schwankte alleine der Wert des Urcoins zwischen 4.000 und 64.000 Dollar in den letzten Jahren. 

Ein Crash bedeutet, dass eine Kryptowährung eine signifikante Schwankung nach unten in sehr kurzem Zeitraum, meist einem Tag, durchläuft. 

Das passiert oft als Reaktion auf ein oder mehrere Ereignisse, die sich ungünstig bündeln. Beispiele hierfür sind die Annahme von Kryptowährungen, wo sie bisher nicht etabliert war, oder stärkere Regulierung, u. a. durch Behörden und Plattformen.

Ein kleiner Abstieg erholt sich meist wieder. Ist die Absenkung jedoch so deutlich losgetreten, dass Panik auftritt, verkaufen Besitzer ihre Assets, um sich zumindest den aktuellen Wert zu sichern. Das flutet die Märkte mit Werten. Es kommt zu einem Überangebot und die Coins und Tokens lassen sich zu einem wesentlichen geringeren Preis erwerben. Dieser Vorgang hat eine psychologische Komponente: Wie verhalten sich Akteure, wenn sie Angst verspüren?

Nehmen wir den Bitcoin als Beispiel. Im Frühjahr 2020 kam zunächst das Verbot von Kryptowährungen in China ins Spiel. Das trieb die Märkte nach unten. Daraufhin verkündete Tesla, Bitcoin nicht mehr als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Der Coin war erst kurze Zeit zuvor in die Liste der akzeptierten Tenders aufgenommen worden. Insgesamt verlor Bitcoin so 30 Prozent an Wert. Mittelfristig trat eine kleine Erholung ein. Die, die erst kurz vor dem crash investierten, sahen massive Verluste.

Der persönliche Bezug ist ein Faktor beim Crash. Zu einem Zeitpunkt zu investieren, zu dem der Preis niedrig ist, garantiert zunächst hohen Wertzuwachs und später, beim Crash, zumindest den Vermögenserhalt. Aber wann der Preis niedrig oder hoch ist, lässt sich immer erst hinterher bestimmen.

Warum crashen Kryptowährungen?

Hinter dem Crash von Kryptowährungen stecken nicht nur Panikreaktionen und politische Agenda. Besonders, wenn sich eine Blase bildet, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie beim kleinsten Impuls platzt.

Es kommt nicht selten vor, dass Käufer handeln, ohne ausreichendes Kapital hinterlegt zu haben. Mittlerweile bieten genügend Plattformen die Möglichkeit an, Coins in hoher Summe zu leihen. Die Kapitalnehmer setzen sie für riskante Investitionen ein, fahren den Gewinn ein und gehen weiter so vor. Ein anderes Beispiel sind stark gehypte ICOs. Für den Token, den man angeblich unbedingt braucht, einen aufgeblähten Preis zahlen? Nicht wenige bejahen das. Wird dann deutlich, dass ohne Spesen nicht viel gewesen ist, fällt das Kartenhaus in sich zusammen.

Diese Arten der Überbewertung existiert häufig in der Welt der Kryptowährungen. Der vorige Anstieg war in diesen Fällen schlichtweg zu hoch. Es ließe sich recht einfach behaupten, dass das eben an der Natur der volatilen Kryptowährungen läge. Schließlich sind sie als knappe Güter ausgelegt und sollen absichtlich Begehrlichkeiten wecken.

Doch das ist zu kurz gefasst. Kryptowährungen sind eine – im Vergleich zu bestehenden Instrumenten – recht neue Anlageklasse. Investitionen müssen im Laufe der Zeit Erfahrungen sammeln und sie anwenden. Und auch klassische Assets sind vor Crashes nicht gefeit. Das beste Beispiel ist die Negativspirale, die sich im Frühjahr 2020 aufgrund von Corona an den Aktienmärkten abspielte. Der Bitcoin war im letzten Jahrzehnt 2013-14, 2017-18 und 2020 Spekulationsblasen ausgesetzt und hat zumindest mittelfristig wieder leichte Erholung gezeigt. Wie bei vielen volatilen Assets kann ein wenig Strategie, aber vor allem langer Atem, nützlich sein.

Ein weiteres Augenmerk ist auf die Krypto-Wale zu legen. Diese Akteure, Personen oder Organisationen mit signifikanten Krypto-Anteilen, können den Markt zu einem gewissen Grad beeinflussen. Mit ihren Stakes haben sie Macht und Beeinflussungsmöglichkeiten. Ein klassischer Fall ist der Wunsch, einen bestimmten Coin zu niedrigerem Preis zu erstehen. Mit ein wenig Manipulation ist das einigen bereits erfolgreich gelungen.  

Unabhängig davon, wie Crashes erfolgen, müssen sie nicht unbedingt etwas schlechtes bedeuten. Ein Crash kann eine Kurskorrektur vornehmen und Fehleinschätzungen im Markt berichtigen. Das tut schlussendlich allen Marktteilnehmern gut. Die individuellen Verluste mögen hoch sein. Der Crash zeigt aber, dass die Systeme so arbeiten, wie sie sollen und Blasen platzen.

Sind Krypto-Crashes vorhersehbar?

Die schlechte Nachricht ist, dass sich Crashes kaum bis gar nicht vorhersehen lassen. Ist eine Negativspirale erst einmal losgetreten, ist es vergleichsweise einfach, die weitere Entwicklung zu prognostizieren. Dass ein Crash aber unmittelbar bevorsteht, war bislang nicht leicht bestimmbar.

Es kann Warnsignale geben. Vorsicht ist beispielsweise immer bei einem extrem schnellen Anstieg geboten. Denn das verweist nicht selten auf die oben genannte Aufblähung und das Fehlen von hinterlegtem Kapital

Indikatoren für Crashes zu verfolgen, wie beispielsweise eine vorausgesagte Regulierung von Kryptowährungen, kann ebenfalls hilfreich sein.

Klar ist, dass in der Gegenwart nie bewusst sein kann, ob man gerade am maximalen Hoch oder am minimalen Tief steht. Das zeigt sich erst hinterher. Klassische Finanzprodukte haben sich etwas konsolidiert in den Schwankungen nach einiger Zeit. Das ist bei Bitcoin noch weniger sichtbar. Mittelfristig gab es einige Erholungen, die in den nächsten Crash mündeten und so weiter.

Klassische Finanzprodukte sind reguliert. Börsen haben beispielsweise Stresstests und können den Wertpapierhandel unterbrechen, wenn es notwendig wird. Kryptowährungen sind dezentral ausgelegt (auch wenn de facto einige zentralisierende Elemente in den Communities existieren). Sie verfügen nicht über die eine Autorität, die im Zweifelsfall den Hahn zudrehen kann. 

Investition in Kryptowährungen: Ja oder Nein?

Bedenkt man die hohe Volatilität von Kryptowährungen und wie es im letzten Jahrzehnt immer wieder zu signifikanten Crashes kam, stellt sich die Fragen, ob sich eine Investition überhaupt lohnt. 

Vorsicht ist immer gut und wichtig. Sich bewusst zu machen, welches Verlustrisiko in Kryptowährungen steckt, hilft, vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Demgemäß gibt es kein klares Ja oder Nein. Es hängt immer vom individuellen (Risiko-)Profil und den eigenen Präferenzen und Möglichkeiten ab. Käufer sollten Klarheit darüber gewinnen, auf welchen Vermögensanteil sie im Ernstfall verzichten können und wie viel Risiko sie bereit sind, einzugehen. Sich beispielsweise einen maximalen Prozentsatz oder eine Summe zu definieren, kann helfen. Mit kleinen Schritten anzufangen und sich schrittweise einzuarbeiten ebenfalls.

Eine Diversifizierung des Portfolios – sowohl über klassische und neuere Anlageklassen als auch über den markt an Kryptowährungen hinweg – ist empfehlenswert. Viele Crashes haben gezeigt, dass sich der Markt als Ganzes bewegt, es einzelne Coins aber hart oder sehr hart treffen kann. 

Auf die zunehmende Regulierung alleine sollten sich Interessenten nicht verlassen. “Be your own bank!” gilt auch und immer wieder bei Crashes.

Was tun nach dem Krypto-Crash? Buy the dip?

In den wenigsten Fällen haben Crashes im Kryptomarkt handfeste Gründe. In solchen Fällen ändert sich nichts an der Ursprungsthese warum man überhaupt Kryptowährungen gekauft hat. In diesen Fällen kann es Sinn machen günstig nach zu kaufen.

Gibt es jedoch einschneidende Ereignisse, sollte man sich überlegen ob der ursprüngliche Grund warum man an Kryptowährungen glaubt sich geändert hat. Wenn ja, kann auch ein Verkauf in Frage kommen.

Käufer mit langfristigem Anlagehorizont können auch hier mit einer Dollar-Cost-Averaging Strategie oder einem Sparplan gelassen auf Krypto Crashes reagieren.

Disclaimer: Der Handel mit Kryptowährungen birgt ein hohes Risiko und kann bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Keine der hier aufgeführten Informationen sind als Anlageberatatung zu verstehen. Alle genannten Kurse sind ohne Gewähr. Bitte beachten Sie dazu auch den den Haftungsausschluss im Impressum.
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